info@meinedeinefilme.de 02. Dezember 2023 - 04:09:25

Unsere Kritik zu Interstellar für Dich



Zugegeben, meine Erwartungen an den nächsten Christopher Nolan-Film waren nach "The Dark Knight Rises" (2012) etwas gedämpft, obwohl mich der Trailer zu Interstellar wirklich neugierig gemacht hat. Ich habe also versucht, den letzten und mehr als schwachen schwarzen Ritter beiseite zu schieben und gehofft, dass Interstellar in die Fußstapfen von Filmen wie "The Prestige" (2006) oder "Inception" (2010) tritt. 170 Minuten Laufzeit später saß ich, im positiven Sinne, ziemlich erschlagen in meinem Kinositz und wusste: Das tut er!

Interstellar beginnt zunächst ein wenig konfus und vermittelt in der ersten halben Stunde den Eindruck nicht recht zu wissen, wo er hinwolle. Nun, wer die bereits angesprochenen Vorgänger des Regisseurs gesehen hat, der kann sich natürlich denken, dass das nicht ohne Grund passiert – auch dieser Film hat natürlich einen typischen "Nolan-Mind-Fuck-Twist".

Insgesamt fühlt sich Nolans neues Werk sehr schwer an. Vor allem atmosphärisch liegt der Film schwer auf den Schultern des Besuchers. Die immer dramatischer werdenden Plot Points des Films und der Einsatz der Musik – und vor allem der bewusst platzierte Verzicht auf eben diese -  haben mich sehr mitgenommen und stellenweise auch die ein oder andere Träne in mein Auge gemogelt.

Allerdings kann Interstellar durchaus auch schwer zu folgen sein. Wer generell nicht an Theorien von Einstein und Hawking oder an Schwerkraftanomalien und verschiedenschichtigen Dimensionen interessiert ist und auch noch nie etwas davon gehört hat, der könnte in dem Film so seine Schwierigkeiten bekommen. Erklärungen diesbezüglich kommen nämlich nur sehr oberflächlich und lapidar daher, fügen sich aber sehr gut in das Bestreben ein, ein bodenständiger und nicht allzu fantastisch wirkender Science Fiction-Film zu sein.

Handwerklich ist der Film jedoch unbestreitbar eine Wucht. Die Musik von Hans Zimmer macht einen sehr guten Job und ist endlich wieder etwas anderes als die mittlerweile bereits gewohnt und gefühlt recycelt, pathetische Filmmusik aus dem Hause Zimmer. Darüber hinaus habe ich wohl noch nie so wunderschöne und vor allem glaubhafte Animationen von Phänomenen wie einem Wurmloch oder einem Ereignishorizont wie in diesen knapp drei Stunden gesehen.

Generell wird die Atmosphäre von Interstellar nicht nur durch seine Bildgewalt und der eindrucksvollen Akustik, sondern auch durch einen durchweg soliden Job der Besetzung getragen. Darunter zählen sich große Namen wie Matthew McConaughey und Matt Damon, sowie Anne Hathaway und ein Michael Caine, der natürlich in keinem Christopher Nolan-Film fehlen darf.

Zusammenfassend: Natürlich kann auch gemeckert werden. Die Geschichte wird zum Ende kompliziert, einige Plots lassen sich eventuell zu einfach durchschauen und der angewandte Humor versucht etwas zu offensichtlich die drückende Stimmung aufzulockern. Nichtsdestotrotz ist Interstellar ganz großes Kino, das bis Februar 2015 hoffentlich noch präsent genug ist, um den einen oder anderen Acedemy Award abzustauben. Verdient hätte er es alle mal.

 

4,5 von 5 Popkörnern


Quelle: https://www.meinedeinefilme.de

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Bildmaterial © Legendary Pictures, Lynda Obst Productions, Paramount Pictures, Syncopy, Warner Bros. | Warner Bros.

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